Eine (fast) internationale Verwechslungsgeschichte beim Theaterstück des Katharinenball

„Polen, Sachsen und Hubertus“ hieß das Stück, das Regisseurin Patricia Baum für den traditionellen Theater-Teil des Katharinenballs ausgesucht hatte. Schon in den ersten Minuten der Aufführung wurde im Publikum herzhaft gelacht und das zog sich bis zum Schluss durch. Die Truppe hatte wieder einen großartigen Schwank vorbereitet und dieses Mal nicht nur auf den Renchner Dialekt gesetzt, sondern Unterstützung aus Sachsen und Polen dazu geholt.

Roswitha Hämmerle (Barbara Schrempp) und Maria Mausloch (Melanie Brandstetter) lassen sich gesundheitlich von Barbara Ochsenfurth-Niedlich (Patricia Baum) beraten und geben ihre Tipps direkt an die Ehemänner Hubertus (Wendelin Huschle) und Friedolin (Thomas Ott) weiter. Diese zeigen sich wenig begeistert von Globuli und warmem Bier – viel besser gefällt ihnen die Aussicht auf den nahenden Besuch des polnischen Frauenchors in Renchen. Dann soll nämlich die junge Sängerin Theresa (Bellinda Baum) bei Hubertus einquartiert werden – Roswitha weiß das natürlich nicht. Die plant indes den Aufenthalt ihre Vetters Walter Schneckenkautz (Tobias Schackowsky) aus Bautzen in Sachsen.

Am Nachmittag trifft der Polizeibeamte Adler (Manuel Neumann) ein und meldet, dass die Mitglieder einer polnischen Diebesbande in Renchen ihr Unwesen treiben. Zwei konnten schon festgenommen werden, doch die Chefin sei noch flüchtig. Roswitha und Maria bieten selbstverständlich ihre Hilfe bei der „polizeilichen Verhütung“ an. Während Hubertus und Friedolin sich „ein paar Viertele“ genehmigen, trifft Walter ein, parkt seinen Trabant „Horschti“ hinterm aus und bezieht das frisch renovierte Gästezimmer der Hämmerles.

Auch Hubertus kommt nicht alleine zurück. Er hat die hübsche Theresa dabei und quartiert sie ebenfalls im Gästezimmer ein. In freudiger Erwartung auf die kommende Nacht verlässt Hubertus noch einmal das Haus, um mit Friedolin in die Kneipe zu gehen. Unterdessen stellt Theresa fest, dass sich ein fremder Mann in dem ihr zugewiesenen Bett befindet und zieht mitsamt ihrem Bettzeug auf die Couch um, wo sie auch noch liegt, als die Gesundheitsberaterin Barbara zurückkehrt um ihrem eigentlichen Beruf nachzugehen, nämlich die Wohnung der Hämmerles von „materiellen Belastungen“ zu befreien. Doch sie wird unterbrochen von dem orientierungslosen Walter, der den Weg zur Toilette nicht findet und dabei eine Vase umwirft und von Hubertus, der’s rumpeln hört und sich Sorgen macht, dass seiner Theresa etwas zugestoßen sei. Kurzgefasst: Walter verwechselt auf dem Rückweg von der Toilette die Türen und legt sich zu Roswitha ins Bett. Hubertus beschließt das Bett für Theresa warm zu halten und verschwindet ins Gästezimmer.

Barbara indes, trifft auf ihrem Streifzug überraschend auf Friedolin, der sich nach seiner Rückkehr aus der Kneipe an Hubertus Schnaps-Schrank gütlich tut. Sie gibt sich als Theresas Schwester Rosalia aus und trinkt gezwungenermaßen mit Friedolin mit, was ihr nicht gut bekommt und sie kippt um. Der schleppt sie ins Gästezimmer, legt sie zu Hubertus ins Gästebett und informiert Adler, dass es eine Leiche im Hause Hämmerle gäbe.

Am nächsten Morgen, als auffliegt, wer (versehentlich) mit wem im Bett geschlafen hat, gibt es ein großes Familiendrama. Hubertus möchte Walter am liebsten mit der Axt bearbeiten und Roswitha verlangt im Namen der Moral von ihm eine Erklärung, warum er mit der Gesundheitsberaterin im Arm schlafe.

Kurz darauf trifft Polizeibeamter Adler ein, stellt Hubertus, der mit gezückter Axt im Wohnzimmer wettert und verhindert so ein Blutbad. Die ganze Verwechslungsgeschichte fliegt auf und Barbara/Rosalia wird von Walter als die Chefin der Diebesbande enttarnt.

Zum Schluss vertragen sich alle wieder – wie immer bei einem Schnäpschen!

Authentischer hätte die Besetzung dieses Jahr nicht sein können! Tobias Schackowsky, gebürtig aus Sachsen, spielte den Walter mit natürlich-perfektem Sächsisch und erntete damit Szenenapplaus.

Für die Textsicherheit war auch dieses Jahr Sybille Scalisi als Souffleuse zuständig. Luise Berger und Nadine Stumpf sorgten für die passende Maske. Als Aushilfs-Souffleuse und -Spielerin unterstützte Sandra Neumann die Darsteller in den Proben.