Mehr Frauen in der aktiven Feuerwehr gewünscht

Interview mit Feuerwehr Kommandant Boris Brandstetter.

Herr Brandstetter, seit über einem Jahr sind Sie nun Kommandant der Feuerwehr Renchen. Wie war diese Zeit bis jetzt für Sie?

Mir war bei meiner Entscheidung bewusst, dass man als Leiter einer Feuerwehr eine große Verantwortung übernimmt und mit dieser Kenntnis habe ich mich auch darauf Der sehr hohe und fast tägliche Zeitaufwand für die Verwaltung der Organisation hat mich dann doch etwas überrascht, deshalb bin ich auch sehr froh an unserer sehr guten Teamarbeit und der neuen Feuerwehrstruktur.

Welche Abteilungen gibt es in der Organisation der Freiwilligen Feuerwehr Renchen?

Wir haben insgesamt sechs Abteilungen und über 250 Mitglieder in unserer Feuerwehr. Unsere aktiven Kameraden verteilen sich auf drei Einsatzabteilungen in Renchen, Ulm und Erlach. Dann haben wir noch eine starke Jugendfeuerwehr, einen tollen Spielmannszug und unsere verdienten Alterskameraden.

Das hört sich nach viel Arbeit an?

Ja definitiv, ohne ein motiviertes Team und der Bereitschaft vieler Kameraden in allen Abteilungen für zusätzliche Aufgaben und Dienste, wäre die Verwaltung der gesamten Organisation zusätzlich zum Einsatz- und Ausbildungsdienst nicht zu leisten. Allen diesen Kameradinnen und Kameraden gilt an dieser Stelle mein größter Respekt.

Welche ersten Ziele hatten Sie sich zunächst gesteckt?

Die neue interne Ausrichtung der Organisation hat uns in der ersten Zeit beschäftigt. Die Aufstellung der Bedarfsplanung und der Kostensatzung haben wir in Zusammenarbeit mit unserer Stadtverwaltung gut umgesetzt und vor kurzem auch die erste größere Beschaffungsmaßnahme eingeleitet. Eine sehr gute interkommunale Zusammenarbeit mit benachbarten Feuerwehren liegt uns ebenso am Herzen, wie das Netzwerk der lokalen Hilfsorganisationen weiter auszubauen, um so einen übergreifenden Erfahrungsaustausch zu haben.

Welchen Projekten widmen Sie sich zurzeit ganz konkret?

Unter anderem suchen wir verstärkt Nachwuchs für unsere Kinderfeuerwehr (6-10 Jahren) und auch Jugendliche für den Spielmannszug (ab 10 Jahren). Wir hoffen dass wir möglichst viele Kinder und Jugendliche für die Arbeit in der Feuerwehr begeistern können. Außerdem wünsche ich mir eine Verstärkung mit jungen Kameraden in der Einsatzabteilung Erlach und eine erhöhte Frauenquote im aktiven Einsatzdienst.

Das bedeutet, Sie suchen auch nach mehr aktiven Feuerwehrfrauen?

Ja! Dass die Feuerwehr nur aus Männern bestehen muss, ist ein total veraltetes Bild. Unsere Aufgaben und viele Einsätze sind körperlich und psychisch anstrengend, allerdings haben wir ja bereits aktive Feuerwehrfrauen, welche im Ausbildungsdienst als auch im Einsatz sehr gut einstecken können und somit einen tollen Dienst leisten. Zusätzlich unterstützen uns auch viele Frauen im Spielmannszug und bei der Betreuung der Kinderfeuerwehr.

Was gibt es sonst noch neues seit diesem Jahr?

Gemeinsam mit einer lokalen Werbeagentur haben wir ein neues Logo für unsere Feuerwehr entwickelt. Es erscheint als ein Gemeinschaftssymbol mit Flammen in der modernen Farbsprache aller drei Ortsteile Renchen, Ulm und Erlach in Verbindung mit dem Element Wasser. Zusätzlich haben wir auch unsere Website (www.feuerwehr-renchen.de) etwas umgestaltet, auf welcher die Mitbürger aktuelle Informationen über die Arbeit, Einsätze und Aktionen in unserer Feuerwehr finden können.

Welches Fazit ziehen Sie nach einem Jahr als Kommandant der Gesamtfeuerwehr?

Ich bin mehr als zufrieden mit dem Verlauf des vergangenen Jahres. Alle Feuerwehrmitglieder haben gezeigt, dass sie hinter ihrer neuen Führung stehen und innerhalb der Organisation eine Gemeinschaft bilden. Mit dieser positiven Einstellung haben wir bereits mehrere schwierige Einsätze und viele Projekte bewältigt. Dafür bin ich sehr dankbar und ich freue mich auf weitere Jahre der kooperativen und kameradschaftlichen Zusammenarbeit.

Feuerwehr Kommandant Boris Brandstetter mit seinem Stellvertreter Sebastian Schäfer.