Vorgetäuschtes Box-Turnier beim Theaterstück des Katharinenball
Mit dem Theaterstück „Siggi, der Sieger“, brachte die Theatergruppe des Spielmannszuges und der Feuerwehr am vergangenen Samstag das Publikum des Katharinenballs zum Lachen. Regisseurin Patricia Baum und die Schauspieler des Spielmannszugs und der Feuerwehr legten sich ins Zeug und präsentierten ein großartiges Familien-Drama im schönsten renchnerischen Dialekt.
Siggi Meyer, Chef einer Bürstenfabrik, lebt mit seiner herrischen Schwester Kathrin und deren bravem Sohn Albert zusammen. Leider erlaubt Kathrin nicht, dass die beiden abends aus dem Haus gehen und durch die Kneipen ziehen. Nach dem Motto: „Nikotin, Frauen und Wein könnten schnell dein Ende sein“ führt sie einen strengen Haushalt. Der Nachbar Theodor schlägt Siggi vor, zum Schein in einen Gesangsverein einzutreten und dann heimlich feiern zu gehen. Der Schwindel fliegt jedoch auf, als die Sekretärin Fräulein Mecker, die ebenfalls im Chor singt, die beiden entlarvt. Theodor und Siggi fassen nun den Entschluss, sich mit Albert zusammen zu tun, der – so glauben sie – im Boxclub „Hau drauf“ Mitglied ist. Fräulein Mecker, deren Hauptbeschäftigung darin besteht, sich beim Chef über die neue Kollegin Irmtraut zu beschweren, steckt Siggi, dass auch Albert Kathrin hintergeht und sich hinter deren Rücken mit Irmtraut trifft. Die drei Männer beschließen, die Mitgliedschaft im Boxclub vorzutäuschen um endlich wieder ohne Aufsicht um die Häuser ziehen zu können. Um den Schwindel perfekt zu machen, abonniert Siggi sogar eine Box-Zeitschrift.
Kathrin und Theodors Frau Alma finden es prima, dass die Männer Sport treiben und entdecken in besagter Zeitschrift, die Ankündigung einer Veranstaltung, für die dem Neuling „Siggi Maier“ fantastische Gewinnchancen vorausgesagt werden. Sie wundern sich über den falsch geschriebenen Nachnamen, verkünden den Männern aber dennoch, dass sie zum Zuschauen kommen würden. Daraufhin brechen die drei in Panik aus und verbieten den Frauen, zu kommen.
Am Tag des Kampfes verkündet die Klatschbase Fräulein Mecker Kathrin und Alma, dass die Halle abgebrannt und die Veranstaltung abgesagt worden sei. Dennoch tauchen Stunden später Siggi und Theodor offensichtlich angeheitert und in Sportkleidung mit Siegerkränzchen zuhause auf und behaupten, Siggi sei der Sieger des Boxkampfes! Die Frauen waschen den beiden Schwindlern die Köpfe und Kathrin verkündet Siggi: „Ich bin nicht mehr deine Schwester!“ Als dann noch Albert und Irmtraut zugeben, sich schon seit drei Jahren zu kennen und demnächst heiraten zu wollen, fällt Kathrin aus allen Wolken. Alma rettet die Situation und erlaubt Theodor offiziell den abendlichen Ausgang, wenn er ihr dann auch nichts mehr vorlüge. Auch Kathrin erweicht sich daraufhin und lässt Siggi seine „Gesundheit ruinieren“, so wie er es will. Außerdem begrüßt sie Irmtraut in der „verlotterten Familie“. Theodor freut sich und verkündet Siggi: „Da sind wir ja doch nochmal mit einem blauen Auge davongekommen!“
Auch dieses Mal wurden die Rollen von Patricia Baum wieder genial besetzt. Tobias Schackowsky spielte Siggi Meyer und brillierte mit muskulöser Box-Figur. Die Rolle seines Freundes Theodor übernahm Wendelin Huschle, welcher wieder einmal hervorragend den Schlawiner mimte und seine etwas einfältige Frau Alma, perfekt gespielt von Barbara Schrempp, mit allen Tricks an der Nase herumführte. Melanie Brandstetter zeigte ihre Beißzangen-Seite als Hausherrin Kathrin und Bellinda Baum zeterte und schimpfte als die Sekretärin Fräulein Mecker. Als Albert feierte Manuel Neumann sein Bühnen-Debüt und zeigte gleich sein Talent, übergangslos vom Muttersöhnchen zum jugendlichen Liebhaber zu wechseln. Ute Weber als verliebte Irmtraut mit Gesangstalent rundete die Truppe ab.
Sybille Scalisi unterstützte die Darsteller wie immer als Souffleurin und Luise Berger und Nadine Stumpf kümmerten sich wieder einmal routiniert um das passende Aussehen.
v.l. Fräulein Mecker (Bellinda Baum), Siggi (Tobias Schackowsky), Fräulein Irmtraut (Ute Weber)